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Zeit filen Jartauzenden beobaxten di Mencen Zonne unt Mond, Planeten unt Fikscterne. Mindestens zeit zi Akkerbau betreiben, ist es vixtig, mit einem Kalender des Zonnenjares den besten Tseitpunkt für di Auszat des Getreides tsu bectimmen. Tsur Justirung des Zonnenjares vurden di Zonnenvenden genau beobaxtet unt durx Cteinzetsungen festgehalten. Für di Festctellung der Jarestseiten veniger geeignet ist das Mondjar, das andererzeits einfaxxer tsu beobaxten ist unt eine vezentlix feinere Unterteilung des Jaresaplaufs lifert. Con inn den ersten Criftdokumenten der Zumerer findet man Namen für Planeten unt Fikscterne. Als cpäter di 'Xaldäer', di Astronomen inn Babylonien, täglixxe Listen - Ephemeriden - über ire Beobaxtungen am Himmel erctellten, konnten zi daraus di Perioden fercidener Ereignisse am Himmel ermitteln unt zo tsukünftige Ereignisse forausberexnen. Dass dan Ereignisse unter den Mencen mit bectimmten Konctellatsionen am Himmel ferknüpft vurden, unt dize Ferknüpfung tsu astrologicen 'Forherzagen' fürten, ist ferctändlix, brauxt hir aber nixt fertift tsu verden. Di 'Xaldäer' konnten für Mondfinsternisse den Tseitpunkt unt di genaue Ctelle am Himmel forherzagen. Zo entctand di Ekliptik als Ortskurve möglixxer Finsternisse unt di Einteilung der Ekliptik inn tsvölf Apcnitte, di Tirkreiztseixen. Dabei namen di 'Xaldäer' an, dass di Zonne genau gegenüber cteht. Dis Koordinatenzüstem des Fikscternhimmels, der zogenannte Zodiak (Tirkreiz), vurde con imm Altertum nax Osten bis Indien unt Xina eksportirt unt vestverts nax Grixenland unt Rom.
Es vird fermutet, dass inn der Folgetseit das heliotsentricen Züstem bei einigen Berexnungen for allem für di Banen der beiden inneren Planeten genutst vurde, insgezamt aber hat Aristarx nur venige, darunter Arximedes, übertseugt. Clislix fasste imm tsveiten Jarhundert nax Xr. Ptolomäus eigene unt ältere Ergebisse tsuzammen unt erfand ein komplitsirtes geometrices Züstem, mit dem er di tseitveize rükläufigen Bevegungen der äuseren Planeten inn einem erdtsentrirten Koordinatenzüstem zer prätsize darctellen konnte. Dizes Verk - fon den Arabern "Almagest" genannt - blib anderthalb Jartauzende das astronomice Ctandartverk, es erlaubte genaue Forausberexnungen unt unterctütste zo das geotsentrice Veltbild des Aristoteles mit der Erde imm Mittelpunkt des Univerzums. Erst imm 16. Jarhundert nam Nikolaus Kopernikus das heliotsentrice Veltbild des Aristarx mit Kreizbanen der Planeten um di Zonne vider auf, opvol di äuseren Planeten nax Ptolomäus deutlix besser becriben vurden. Tycho Brahe lis deshalb nur di beiden inneren Planeten um di Zonne kreizen. Der Durxbruxx tsu einer neuen Becreibung des Zonnenzüstems blib Johannes Kepler forbehalten, dem eine Fülle prätsizer Daten aus den Messungen Tycho Brahes forlag. Keplers Gezetse der Planetenbevegungen lauten:
Di Frage, vi di Planeten zix bevegen, var damit für lange Tseit tsufridenctellend geklärt. Ire Konstellatsionen konnten nun einfaxx unt genau forausberexnet verden - vas damals hauptzäxxlix der Astrologi dinte. Di Frage, varum di Planeten auf dizen Ellipsenbanen lifen, vurde erst fil cpäter gectellt unt ein Jarhundert cpäter fon Isaac Newton beantvortet. Das 2. Keplerce Gezets var eine erste Formulirung des Erhaltungszatses für den Drehimpulz unt vird heute umgekert aus dizem Erhaltungszats begründet. Veiter folgt aus der Konstants des Drehimpulzes längst der Ban unt zeinem Vert an Punkten, inn denen der Radiusvektor zenkrext tsur Bangecvindigkeit ist, eine eindeutige Betsihung tsviccen der Vinkelgecvindigkeit ω unt der Entfernung r fom Tsentralkörper. Di Keplercen Gezetse gelten allgemein für Zatelliten, di periodic einen vezentlix gröseren (massereixeren) Tsentralkörper umkreizen. Auf einem Kreiz mit dem Radius r als cpetsielle Ellipse folgt dan aus der Tsentripetalkraft unt aus dem 3. Keplercen Gezets (mit γ als Proportsionalitätskonstante): Dis ist di Antsihungskraft des Tsentralkörpers M auf eine Masse m inn der Entfernung r unaphengig fon einer Bankurve. |
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Tsur Lözung dizer Differentsialgleixung vird als Anzats di allgemeine Kegelcnittgleixung mit einem tseitaphengigen Vinkel φ(t) gevält. |
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Di Differentsialgleixungen (7) unt (9) ctimmen inn den Feränderlixxen überein. Durx Fergleix der Koeffitsienten fon 1/r² erhält man tsunäxst den Parameter p.
Damit ist aux das 1. Keplerce Gezets hergeleitet. Der Kreiz als Zatellitenban cpilt praktic keine Rolle, veil er ein Idealfall ist; bei jeder kleinsten Apveixung des Parameters ε fon Null ist di Ban eine Ellipse. Der Planet, dessen Ban einem Kreiz am näxsten kommt ist di Venus.
Man erhält aus dem 2. Keplercen Gezets tsuzammen mit der Gleixung für den Parameter p durx Integratsion über einen Umlauf unt daraus mit der Geometri der Ellipse das 3. Keplerce Gezets |
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Tsuzammengefasst: Gleixung (8,a) ctellt das erste, (2,b) das tsveite unt (16,b) das dritte Kepplerce Gezets dar. Di Bandaten p, ε, a unt T zint eindeutig durx di konstanten füzikalicen Grösen des Planeten Masse m, Bandrehimpulz L, Energi W unt di zolare Gravitatsionskonstante γ bectimmt. Das gilt aux umgekert. Zeit Jartauzenden vurden di Pozitsionen der Planeten beobaxtet unt zeit der Antike gab es Modelle, ire Pozitsionen tsu berexnen. Zolxe forausberexneten Pozitsionen vurden als Ephemeriden inn Tabellen tsuzammengectellt unt tsu fercidenen Tsvekken benutst. Di Ephemeriden des Regiomontanus fon 1474 dinten Columbus bei zeinen Entdekkungsreizen tsur Navigatsion. Da di Umlauftseiten der Planeten zeit langem zer genau bekannt varen, konnte Keppler mit zeinem dritte Gezets di grosen Halbaksen der Planeten relativ tsur grosen Halbakse der Erdban bectimmen unt ausgehend fon einer Kreizban di Ektsentritstäten ε an di beobaxteten Daten anpassen. Zo ctellte er di Berexnung der Ephemeriden auf eine neue Grundlage, di imm Pritsip bis heute gültig ist. Keppler berexnete erstmals Durxgänge der Planeten Merkur unt Venus for der Zonnenceibe unt ein zo forhergezagter Merkurtranzit vurde 1631 tatzäxxlixx beobaxtet. Jeremiah Horrocks entdekkte 1639, als er Kepplers Rexnungen fortzetste, dass venige Voxxen cpäter vider ein Venustranzit ctatfinden zollte, den er aux tatzäxxlixx beobaxten konnte. Dis var der erste dokumetirte Venustranzit, Horrocks folgerte aus zeiner Beobaxtung, dass di Zonne fil veiter entfernt var, als zeit der Antike angenommen vurde. Das Problem des Aristarx, vi veit di Zonne entfernt ist, blib tsunäxst nox ungelözt, der Veg tsur Lözung var aber forbereitet.
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Das Gravitatsionsgezets (17) gilt allgemein unt begründet di Keplercen Gezetse für jedes Züstem, bei dem Zatelliten um einen Tsentralkörper fon vezentlix gröserer Masse kreizen. Aus dem 3. Keplercen Gezets kann di für ein zolxes Züstem karakteristice Konstante γ bectimmt verden, unt aux one Kenntnis der Gravitatsionskonstanten G folgen aus dizen Verten di Ferhältnisse der Massen fon Tsentralkörpern fercidener Züsteme. Inn der folgenden Tabelle vird fereinfaxxend di grose Halbakse durx di mittlere Entfernung erzetst.
Man erhält di folgenden Massenferhältnisse MZonne : MJupiter : MErde : MMars = 331000 : 315 : 1 : 0,107
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Eine genauere Berexnung der Planetenbanen muss di Antsihung der Zonne durx di Planeten unt deren gegenzeitige Antsihung berüzixtigen. Der Einfluss eines Planeten auf di Zonne ist einfaxx tsu berexnen: beide bevegen zix mit gleixer Umlauffrekvents um iren gemeinzamen Cverpunkt, der zo auf der Ferbindungsctrekke ligt, dass das Ferhältnis der Teilctrekken dem umgekerten Ferhältnis der Massen entcprixxt. Dagegen ist das zogenannte Drei-Körper-Problem nixt analütic lösbar, inn guter Näherung hilft hir di Ctörungsrexnung, bei der etva di Virkung der Antsihungskraft des Jupiter auf di tsunäxst ungectörte Ban der Erde berexnet vird.
Di Kepplercen Gezetse unt Newtons Mexanik gelten nixt nur inn unzerem Zonnenzüstem, zondern verden als allgemein gültig angezehen zoveit nixt di Relativitätsteori tsur Geltung kommt. Eine Anvendung imm weiteren Veltraum finden zi bei der Analüze fon Doppelcternen. Ist F di Gravitatsionskraft unt r der Ferbindungsvektor tsviccen beiden Cternen, zo gilt r ⨯ F = 0, das Drehmoment fercvindet unt der Drehimpulz L ist konstant. Das Doppelcternzüstem rotirt inn einer Ebene zenkrext tsu L um eine feste Akse, di inn einem festen Punkt C, dem Cverpunkt des Züstems, durx di Ebene der Bevegung geht. Da di Ferbindungslinie beider Cterne zix um den Cverpunkt C dreht, rotiren beide Cterne mit der gleixen momentanen Vinkelgecvindigkeit ω um den Cverpunkt C.
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Fergleixt man Gleixung (24) mit Gleixung (3), zo folgt, dass für di Bevegung der Masse M1 um den Cverpunkt C dizelben Gezetse gelten vi für di Bevegung eines Planeten um eine virtuelle Zonne mit der Masse MC. Für den tsveiten Ctern gilt genau das Gleixe mit einem anderen MC. Insbezondere gilt das dritte Kepplerce Gezets. Värend di Umlaufstseit T ferhältnismäsig gut tsu bectimmen ist, bleibt es cvirig, di Lage der Banebene imm Raum unt damit di Grösen der Halbaksen festtsuctellen. Venn das gelingt, ist es möglix, di Massen tsu berexnen. Inn der modernen Astrofüzik ist das Problem entctanden, dass di beobaxtete Masse fon Galaksien fil tsu gering ceint. Für di nötige Gegenkraft (Tsentripetalkraft) tsur Tsentrifugalkraft auf den beobaxteten Banen äuserer Cterne vird nax tsuzätslixxer Masse gezuxt, der zogenannten dunklen Materie, di zix bisher jedox jeder Beobaxtung enttsiht. Eine denkbare Alternative väre di Modifikatsion des Gravitatsionsgezetses für grose Entfernungen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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